Schwertkampf
Das Schwert hat den Krieger über dreitausend
Jahre lang definiert. Es begründete seine Macht, sein Denken,
seine Pflicht und letztlich seine Art zu kämpfen. Es war
das Symbol und Werkzeug derjenigen Menschen, die das Gesicht
unserer Zivilisation auf diesem Planeten formten. Das Schwert
ist DAS Symbol schlechthin unserer Kultur.
Die Techniken, Übungen, mentalen Entwicklungen und die
pure Lust, ein Schwert zu führen, sind einzigartig. Der
Kampf Mann gegen Mann mit Klingenwaffen ist die anspruchsvollste
Art des menschlichen Kämpfens überhaupt und unter
allen diesen Waffen ist das Schwert die mächtigste. Was
wir durch das Schwert lernen und verstehen, verändert uns
in unserer Ganzheit. Das Schwert ist eine universelle Waffe,
im physischen, psychischen und philosophischen Sinne.
Schwertkampf, wie wir ihn praktizieren, ist realistische Kampfkunst.
Wir trainieren das sog. Blosfechten, das heißt den Kampf
ohne Rüstung. Dies bedingt, dass wir auch nur das notwendigste
an Schutzkleidung tragen. Trotzdem gibt es bei uns keine Einschränkung
der Trefferzonen oder Verbote bestimmter Aktionen.
Das lange Schwert
Als Langschwert wird eine historische Form des Schwertes mit
ca. einem Meter langer Klinge bezeichnet. Die Klinge wurde
zweischneidig geschliffen und oft mit einer Hohlkehle versehen,
später aber auch zur besseren Stoßfestigkeit mit
einem Mittelgrat.
Die Entwicklung des Langschwerts ist einhergehend mit der
Entwicklung der Rüsttechnik. Als im Zuge der Entstehung
der Plattenrüstung der Schild überflüssig wurde,
fand die linke Hand ihren Platz am Schwertgriff. Durch diese
zweihändige Führung und aufgrund des relativ geringen
Gewichtes wurden komplexe Fechttechniken bei gleichzeitiger
hoher Aufschlagskraft möglich. Diese Fechttechniken fanden
sich in der deutschen Schule wieder, welche als Grundlage
die Lehre von Meister Johannes Liechtenauer verwendete. Ihre
Blütezeit war im 15. Jhd.
Langes Messer
Aus dem germanischen Sax entwickelte sich über die Haus-
oder Bauernwehr im Spätmittelalter das lange Messer in
seinen vielen Erscheinungsformen. Es ist ca. 1 Meter lang
und wiegt ca.1 Kilogramm. Am Ende seiner geraden oder leicht
geschwungenen Klinge befindet sich eine Fehlschärfe,
die sog. Rückschneide.
Das lange Messer findet in fast allen historischen Fechtbüchern
eine Erwähnung und wird dort als effektive und beliebte
Waffe des Nicht-Adels ausgewiesen. Die Formen des langen Messers
sind sehr unterschiedlich, oftmals besitzt es jedoch neben
der Parierstange einen Wehrnagel oder Ring als
zusätzliches Parierelement.
Die für unser Training mit dem langen Messer angewendeten
Techniken gehen hauptsächlich auf die Texte von Johannes
Lecküchner zurück.
Schwert & Buckler
Das sog. Towerfechtbuch oder I.33 ist das älteste Manuskript
zum Kampf mit Schild und Schwert. Die hier verwendeten Schwerter
sind wesentlich kürzer als die späteren Langschwerter.
Der Buckler ist ein kleiner, zumeist runder Faustschild mit
einem Durchmesser von ca. 30 cm. Der Kampf mit dem Schwert
und dem Buckler muss sowohl vor einem zivilen, als auch vor
einem militärischen Hintergrund gesehen werden. So zeigen
Abbildungen aus dem Sachsenspiegel Kämpfer mit Schwert
und Buckler im gerichtlichen Zweikampf, in einem zivilen Zusammenhang
also. Abbildungen englischer Bogenschützen aus dem hundertjährigen
Krieg zeigen diese mit kurzem Beischwert und Buckler. Dies
zeigt eindeutig einen militärischen Kontext und beweist
die zentrale Bedeutung für dieses Kampfsystem für
den Schwertkampf.
unsere Trainingszeiten
im Überblick
Tres
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